Startschuss für Millioneninvestition ins Erzgebirge

Italienisches Unternehmen Franci SpA will Werk in Grünhain-Beierfeld bauen
Grünhain-Beierfeld, 07. Februar 2017.
Mit der gestrigen Stadtratssitzung in Grünhain-Beierfeld fiel der Startschuss für eine Millioneninvestition ins Erzgebirge. Der Stadtrat beschloss eine 18.000 m² große Fläche im Gewerbegebiet Grünhain an den italienischen Automobilzulieferer Franci SpA bzw. dessen Tochterunternehmen Franci Deutschland GmbH zu verkaufen.

Bewusste Investitionsentscheidung für das Know-How im Erzgebirge
Das Unternehmen Franci SpA hat sich auf den Werkzeugbau im Automobilsektor spezialisiert. Vom Stammsitz im italienischen Valmadrera (Provinz Lecco, am schönen Comer See) aus werden vorwiegend Automobilhersteller wie Audi, VW, Porsche, Daimler, BMW oder Ford in Deutschland beliefert. Mit Hilfe der Werkzeugsätze der italienischen Werkzeughersteller werden Außenhautteile für PKW, beispielsweise Kotflügel, Dächer, Türen oder Seitenwände, hergestellt.

Mit dem Bau eines Werkes in Deutschland rückt der Zulieferer näher an seinen wichtigsten Markt heran. Dabei war das Erzgebirge die favorisierte Region: „Wir möchten in der Wertschöpfungskette des Großwerkzeugbaus sukzessive Vorort-Kapazitäten aufbauen. Aufgrund der in der Branche bekannten Automotive-Großwerkzeug-Kompetenz im Erzgebirge haben wir von Anfang an einen zusätzlichen Standort in dieser Region angestrebt“, erklärt der Geschäftsführer Adelmo Franci. „Umso mehr freut es uns, dass dem Kauf des Grundstückes jetzt nichts mehr im Wege steht und wir mit der Umsetzung des Investitionsvorhabens beginnen können.“

In dem Zusammenhang bedankt sich die Familie Franci ausdrücklich für die intensive Begleitung des Ansiedlungsprojektes in den letzten Monaten durch die IHK Chemnitz Regionalkammer Erzgebirge sowie die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH. Nicht zuletzt konnte die Stadt Grünhain-Beierfeld mit einem hervorragenden Standortangebot überzeugen: „Die geplante Ansiedelung der Firma Franci ist für unsere Stadt ein sehr wichtiger Meilenstein zur Festigung unserer Industriestruktur. Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit dem geplanten Investitionsvorhaben zugestimmt. Damit wird die Gewerbegebietserweiterung Grünhain II zu einem Erfolgsmodell“, so Bürgermeister Joachim Rudler.

Geplant ist die Errichtung einer Werkhalle mit ungefähr 1.500 m2 Fläche, darin mehrere Großpressen, eine Krananlage mit zirka 50 Tonnen Tragkraft bei einer Hallenhöhe von 15 bis 18 Metern. Zudem soll ein Kopfanbau mit Bürofläche, Ver- und Entsorgungsbereichen sowie Sozialräumen für die Mitarbeiter errichtet werden. Auch ein Lagerbereich für Großwerkzeuge ist vorgesehen. „Wir werden allein in den Jahren 2017/2018 sechs bis sieben Millionen Euro für die Umsetzung unseres Vorhabens investieren“, schätzt Adelmo Franci. Für die ersten drei Jahre rechnet Franci SpA damit, dass acht bis zehn neue Arbeitsplätze entstehen, wobei bereits in diesem Jahr mit der Personalsuche begonnen werden soll.

Über Franci SpA
Franci SpA hat seinen Hauptsitz in der norditalienischen Gemeinde Valmadrera (Provinz Lecco, Lago di Como). Das Unternehmen stellt Großwerkzeuge für die Automobilbranche her, mit deren Hilfe Außenhautteile wie Kotflügel, Dächer, Türen oder Seitenwände produziert werden. Am italienischen Stammsitz arbeiten rund 170 Mitarbeiter, der Jahresumsatz beträgt rund 35 Millionen Euro.
Der Automotive-Spezialist wurde Jahr 1955 durch Bruno Franci gegründet. Seit 1979 wird Franci SpA von seinen beiden Kindern, den heutigen Inhabern Patrizia Franci und Adelmo Franci in ihren Rollen als Präsidentin bzw. Geschäftsführer geleitet. Auch die dritte Generation ist bereits in den Familienbetrieb involviert und sichert den Fortbestand der Werkzeugbaufirma tatkräftig mit ab.
 
Hintergrundinformation zum Automotive-Standort Erzgebirge:
Der Erzgebirgskreis ist ein starker Industriestandort mit der zweithöchsten Industriedichte in Sachsen (Stand 06/2016: 104 SV-pflichtig Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe je 1000 Einwohner). Beredtes Beispiel hierfür ist die Stadt Grünhain-Beierfeld, die mit über 310 SV-pflichtig Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe je 1000 Einwohner (Stand 1.1.2016) eine Spitzenposition einnimmt. Im Erzgebirge gibt es derzeit über 100 spezialisierte Unternehmen im Bereich Fahrzeugbau und Automobilzulieferer.