Solarpark-Bau geht durch mildes Wetter schnell voran

In Scheibenberg stehen schon alle Gestelle für die 22.800 geplanten Fotovoltaik-Module. Sie dienen dazu, Sonnenenergie in Strom umzuwandeln.

VON ANNETT HONSCHA

SCHEIBENBERG - Auf einstigen Feldern und brach liegenden Flächen in Scheibenberg bietet sich derzeit ein außergewöhnliches Bild. Nachdem vor gut einem Monat die Arbeiten an einem großen Fotovoltaikpark begonnen haben, sind mittlerweile alle Gestelle für die Solarmodule der Anlage montiert. 22.800 solche Spezialteile sollen verschraubt werden. Geplant ist, das bis zum Jahresende zu schaffen, sagt Marcel Werner vom Leipziger Unternehmen Green Energy 3000.

In dessen Auftrag wird das Projekt verwirklicht, um später auf einer Fläche von etwa 11,4 Hektar Sonnenenergie in Strom umzuwandeln. Dieser wird dann ins öffentliche Netz eingespeist, dessen Betreiber eine entsprechende Vergütung dafür zahlen muss. Geregelt ist dies im Bundesgesetz zu erneuerbaren Energien. Auch die Stadt profitiert von der Anlage - sie kann Gewerbesteuern einnehmen. Green Energy 3000 rechnet für die Errichtung des Parks mit Kosten von rund zehn Millionen Euro.

Zurzeit arbeiten auf der bewachten Baustelle des Solarparks im Scheibenberger Gewerbegebiet "Am Bahnhof" unter anderem Elektriker. Denn laut Marcel Werner müssen zum Beispiel Kabelgräben gezogen und Leitungen verlegt werden - die milden Temperaturen lassen das noch zu. Ans Netz gehen werde die Anlage voraussichtlich im Frühjahr 2012. Die Planer rechnen mit einem jährlichen Ertrag von mehr als fünf Millionen Kilowattstunden Strom, wenn alles gut läuft. Das entspreche dem durchschnittlichen Bedarf von etwa 1250 Vier-Personen-Haushalten pro Jahr.

Das Unternehmen Green Energy 3000 hat das Scheibenberger Gelände von der Stadt und anderen Eigentümern zunächst für 20 Jahre gepachtet - mit einer Option auf Verlängerung. Die Firma will für das Projekt ein oder zwei Investoren ins Boot holen. "Es gibt mehrere Anfragen, die Verhandlungen laufen", sagt Werner. Das Interesse an diesem Bereich sei derzeit generell sehr groß. Gehen die Pläne im genannten Maß auf, wird im ersten vollen Jahr für den gewonnenen Strom mit einer Einspeisevergütung von rund 1,1 Millionen Euro gerechnet. Ein ähnlich großer Solarpark entsteht derzeit im Übrigen in Auerbach bei Thum. Quelle: Freie Presse, Annaberger Zeitung, 08.12.2011