Prognosen durchweg zuversichtlich

Der Aufschwung in der Region Chemnitz wird nach den Erwartungen der Unternehmen auch 2011 nahtlos fortgesetzt.

VON CHRISTOPH ULRICH

CHEMNITZ - Vom kräftigen Wachstum der exportstarken Industrie in Südwestsachsen profitieren auch die anderen Wirtschaftsbereiche deutlich. Besonders kräftig wachsen die Branchen Fahrzeug- und Maschinenbau sowie Metall- und Kunststoffverarbeitung. Das lässt sich nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammer Chemnitz (IHK) aus ihrer traditionellen Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2011 herauslesen.

"Die Prognosen für das Jahr 2011 sind durchweg zuversichtlich, gestützt auf einen sehr guten Auftragsvorlauf", sagte gestern Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz. Das Vorkrisenniveau sei in der Wirtschaft der Region fast wieder erreicht. Die Auslastung der Produktionskapazitäten, welche krisenbedingt stark gesunken war, liegt nach den Daten der Konjunkturumfrage wieder bei 82 Prozent. Das bezeichnete Wunderlich als sehr guten Wert. Im Fahrzeugbau erreicht die Auslastung sogar fast 88 Prozent. Immerhin 40 Prozent der Industriebetriebe planen bereits Investitionen zur Kapazitätserweiterung.

Weil die Beschäftigung in der Region Chemnitz wieder steigt, rückt auch das Fachkräfteproblem erneut in den Blickpunkt. Ein Drittel der befragten Industriebetriebe signalisiert bereits größere Probleme bei der Besetzung offener Stellen und auch von Ausbildungsplätzen.

Sehr verhalten fallen nur die Prognosen in der Bauindustrie aus. Die Wachstumsdynamik der letzten Jahre, die nicht zuletzt auch durch die öffentlichen Konjunkturprogramme ausgelöst wurde, hat sich merklich abgeschwächt. Allein die gewerblich-industriellen Aufträge stützen derzeit die Baukonjunktur. Dagegen sind die Erwartungen im Handel besser. Die Unternehmen berichten über ein anziehendes Kaufverhalten der Kunden, die Umsätze und Erträge verbessern sich.

Der IHK-Chef mahnte allerdings angesichts des allgemein positiven Stimmungsbildes die Risikofaktoren für den Aufschwung nicht zu unterschätzen. Wichtigster Punkt dabei seien die steigenden Energie- und Rohstoffpreise. Außerdem forderte Wunderlich klare Signale der sächsischen Wirtschaftspolitik. So müsse die neue Investitionsförderungsrichtlinie schnell verabschiedet und die vorliegenden Anträge zügig bewilligt werden. Zudem müsse der Ausbau der Infrastruktur weiter gehen.

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 22.02.2011 siehe auch aktuelle Pressemitteilung vom 21.02.2011: