Carl-von-Bach-Stiftung vergibt Preis für herausragende Arbeit auf natur- und technikwissenschaftlichem Gebiet an zwei Schüler aus dem Erzgebirge

Er ist zweifelsohne einer der berühmtesten Absolventen der Chemnitzer Universität und ihrer Vorläufereinrichtungen. Die Rede ist von Carl Julius von Bach (1847-1931) aus dem erzgebirgischen Stollberg , denn der Sattlersohn hat es zum Professor mit Adel geschafft. Er war es, der bereits vor mehr als hundert Jahren die Idee hatte, Frankreich und Großbritannien durch einen Tunnel miteinander zu verbinden. Carl von Bach war eine der herausragenden Persönlichkeiten auf dem Gebiet des Maschinenbaus. Nach seiner Lehre bei einem Schlossermeister studierte er in Chemnitz an der Königlichen Höheren Gewerbschule und der Werkmeisterschule - den Vorgängern der heutigen Technischen Universität. Er machte nicht nur den Maschinenbau zur Wissenschaft, sondern veröffentlichte auch grundlegende Werke zur Elastizität und Festigkeit von Werkstoffen. Mit seinem Buch "Die Maschinenelemente" setzte er für Jahrzehnte die Maßstäbe für diesen Bereich. 1999 wurde ihm zu Ehren in Stollberg die Carl-von-Bach-Stiftung gegründet, die junge Menschen auf naturwissenschaftlich-technischem Gebiet fördern will. Regelmäßig wurden durch finanzielle Zuwendungen der Stiftung für Schüler des Gymnasiums in Stollberg, welches seit 1997 den Namen Bachs trägt, Reisen zum Deutschen Museum nach München ermöglicht. Außerdem vergab die Carl-von-Bach-Stiftung bereits mehrere Stipendien an Studierende, die im Bach´schen Sinne tätig wurden.   Seit 2012 lobt diese Stiftung den Carl-von-Bach-Preis aus. "Schüler, Auszubildende und Studierende, die nach dem 1. Juni 1994 geboren sind, können sich mit herausragenden Arbeiten auf natur - und technikwissenschaftlichem Gebiet um den Preis bewerben", erläutert Stephan Luther, Leiter des Chemnitzer Universitätsarchivs und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung. Die Gewinner des Jahres 2016 stehen nun fest: Preisträger sind Markus Lindner und Sebastian Wagner, die eine Arbeit unter der Überschrift: „Elektromobilität – Revolution oder Strohfeuer? Grundlagen und Rahmenbedingungen sowie die öffentliche Akzeptanz von Personenkraftwagen mit reinem Elektroantrieb“ eingereicht haben. Die Arbeit entstand als besondere Lernleistung am Beruflichen Schulzentrum für Gesundheit, Technik und Wirtschaft des Erzgebirgskreises „Erdmann Kircheis“, Oelsnitz/Erzgebirge . "Mit Anlagen umfasst diese Arbeit mehr als 200 Seiten, was für eine BeLL-Arbeit durchaus bemerkenswert ist", sagt Luther. Außerschulischer Betreuer war Prof. Dr. Jörn Getzlaff von der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau . Die Preisträger studieren heute in einem dualen Studiengang - einer in Mittweida, der andere in Zwickau.   Am 28. Oktober 2016 findet um 17 Uhr im Projekthaus METEOR der TU Chemnitz , Erfenschlager Straße 73, die Preisverleihung statt. Als erster Preis wird eine Einladung nach München, die auch einen Besuch im Deutschen Museum einschließt, vergeben. Zur Preisverleihung werden Lindner und Wagner ihr Projekt in einem Kurzvortrag vorstellen. Den Festvortrag hält Svenja Scherer von der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz. Sie spricht zum Thema „Das Projekt ECoMobility – nachhaltig, intelligent, vernetzt“. Den Gästen der Veranstaltung wird nach der feierlichen Preisverleihung die Forschung im Projekthaus METEOR durch Mitarbeiter der Professur für Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement in mehreren Führungen nahegebracht.   Übrigens: Der im Universitätsarchiv Chemnitz verwahrte Nachlass Carl von Bachs beinhaltet zum Beispiel die Urkunde des Deutschen Museums in München über die Reisestiftung Carl von Bachs zugunsten unbemittelter Schüler oder junger Arbeiter seiner Vaterstadt Stollberg. Diese und einige andere ausgewählte Stücke aus dem Universitätsarchiv werden am Rande der Veranstaltung in einer kleinen Ausstellung präsentiert.