Welterbe-Antrag „Montanregion Erzgebirge“ geht in die Prüfungsphase

Der Antragsband der Montanregion Erzgebirge ist am vergangenen Dienstag an den Freistaat Sachsen übergeben worden.
Der Antragsband der Montanregion Erzgebirge ist am vergangenen Dienstag an den Freistaat Sachsen übergeben worden.

Der Welterbekonvent Erzgebirge hat am vergangenen Dienstag in Dresden den Welterbe-Antrag an den Freistaat Sachsen überreicht.

Am 30. April übergaben Volker Uhlig, Sprecher des Welterbekonvents Erzgebirge (WEK) und Landrat des Landkreises Mittelsachsen, Prof. Dr. Helmuth Albrecht , Leiter der Welterbe-Projektgruppe der TU Bergakademie Freiberg sowie weitere Vertreter des WEK den Antragsband für die Eintragung der „Montanen Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoři“ in die UNESCO-Welterbeliste an den zuständigen Staatsminister des Innern Markus Ulbig. Bis zur Sommerpause wird das Kabinett über den Antrag befinden.

„Die offizielle Übergabe der Nominierungsdokumentation an den Freistaat Sachsen erfüllt uns mit Stolz. Wir haben einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zum UNESCO Welterbe gemeistert“, so Volker Uhlig. Eine positive Stellungnahme des Sächsischen Kabinetts vorausgesetzt, wird der Antrag Mitte August dem Beauftragten der Kultusministerkonferenz vorgelegt sowie im Herbst dieses Jahres im UNESCO-Welterbezentrum in Paris zur formalen Vorprüfung abgegeben. Ziel des WEK ist es, den Welterbe-Antrag Anfang 2014 bei der UNESCO einzureichen. Die Entscheidung des Welterbekomitees wird im Sommer 2015 erwartet.

Innenminister Markus Ulbig: „Ich bedanke mich bei allen Akteuren der Montanregion sowie den tschechischen Partnern für ihr außergewöhnliches Engagement bei der Erstellung des Welterbe-Antrages. 10 Jahre harte Arbeit einer ganzen Region stecken in diesem Antrag. Für diese außergewöhnliche Leistung möchte ich mich bei allen herzlich bedanken. Die UNESCO stellt sehr hohe Anforderungen an eine Welterbebewerbung. Ich bin mir sicher, dass sich diese harte Arbeit für die Menschen der Region sowohl auf sächsischer als auch auf tschechischer Seite gelohnt hat und sie ein würdiger Welterbekandidat sind. Ich wünsche für die Montanregion, aber auch für den Freistaat Sachsen und für unser tschechisches Partnerland, dass wir auch die weiteren Schritte so erfolgreich gemeinsam meistern werden.“

Das Antragswerk basiert auf 27 mit den betroffenen Kommunen bzw. Objekteigentümern erarbeiteten und bestätigten Umsetzungsstudien. Außerdem dient die vom WEK beschlossene und im Vorfeld der Antragsentscheidung aktualisierte Objektliste bestehend aus 44 nominierten Elementen mit ca. 500 Einzelobjekten als Grundlage und wird durch neun Elemente auf tschechischer Seite ergänzt. Der Antrag wurde nach Vorgabe der UNESCO-Richtlinien zur Durchführung des Welterbe-Übereinkommens von der Welterbe-Projektgruppe an der TU Bergakademie Freiberg ausgearbeitet. Als Ergebnis von fast zehn Jahren Arbeit wurde er am 17. April 2013 in der 8. Sitzung des WEK verabschiedet.

Der Welterbe-Antrag umfasst fünf Bände mit annähernd 1500 Seiten, davon allein rund 800 Seiten Antragstext, eine umfangreiche Fotodokumentation und Kartenmaterial. Bestandteil ist außerdem ein Managementplan, der als Handlungsgrundlage für den Schutz und Erhalt sowie die Weiterentwicklung und Bekanntmachung der künftigen Welterbestätten dienen soll.

Bildunterschrift: Landrat Volker Uhlig, Sprecher des Welterbekonvents Erzgebirge (WEK) (3. v. rechts) sowie weitere Vertreter des WEK bei der Übergabe des Welterbe-Antrages an den Staatsminister des Innern Markus Ulbig (Mitte)

Foto: Faber & Marke