Spitzenmäßiges 180 Meter unter Tage

Das für Wirtschaftsförderung zuständige Regionalmanagement Erzgebirge rührt weiter fleißig die Werbetrommel für die Region. Diese soll nicht nur als Urlaubs-, sondern auch als Wirtschaftsstandort wahrgenommen werden.

VON ANDREAS LUKSCH

PÖHLA - Harald Lachmann war das Erzgebirge bislang hauptsächlich als Urlaubsland bekannt. Schon als Bub weilte der Journalist in Ferienlagern in Annaberg und Schwarzenberg . "Umso mehr war ich jetzt von der Wirtschaftskraft der Region überrascht", resümierte der Leipziger den Besuch in Firmen der Region, an dem auch weitere Kollegen von Agenturen, Zeitungen und Sendern teilgenommen hatten. Zu Gast waren sie unter anderem bei der Paper+Design GmbH in Wolkenstein, einer Firma, die auch international für schmucke Tischdeko sorgt, und der Zabag Anlagentechnik Grünhainichen, auf deren sichere Tore selbst Botschaften schwören.

Spitzenmäßiges wurde auch mit dem Ort der abschließenden Podiumsdiskussion geboten: 180 Meter unter der Ortschaft Rittersgrün unweit der weltgrößten Zinnkammern im Besucherbergwerk Pöhla. Hier trafen die Journalisten gestern mit Landrat Frank Vogel , Wirtschaftsförderer Matthias Lißke , Tourismusmanagerin Veronika Hiebl und den Geschäftsführern Bernd Hentschel (Henka Rittersgrün) und Eberhard Grünert (Turck Beierfeld) zusammen. Selbst auf brisante Fragen, wie etwa den Fachkräftemangel oder die Lohnhöhe im Erzgebirge, gab es Antwort. So sieht Lißke ein großes Fachkräftepotenzial bei den Pendlern: "Viele würden gern auf weite Wege verzichten." Andererseits tue auch der Kreis alles, um Berufsnachwuchs zu fördern. "Genau das ist der Weg", meinte Geschäftsführer Grünert. Denn die Zukunft der Region liege in der Fachkompetenz seiner Bewohner. Mit Billiglöhnen seien diese weder zu bekommen noch zu halten. Auch das Umfeld müsse stimmen, mahnte Landrat Vogel die Landesregierung, mehr Augenmerk auf die Infrastruktur des Erzgebirges zu richten. "Da ist noch viel zu tun."

Auch für Lachmann, der für das in Berlin erscheinende Magazin Wirtschaft & Markt schreibt: "Mein Bericht wird drei Seiten lang. Mindestens." Damit das Erzgebirge noch mehr als Wirtschaftsstandort wahrgenommen wird.

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Schwarzenberger Zeitung, 20.05.2011