Solifer-Pleite: Zwei Firmen machen weiter

Nach der Insolvenz des Freiberger Vorzeigebetriebs gibt es eine Sanierungslösung. Solarpionier Timo Leukefeld bleibt auch selbst im Geschäft.

VON GABRIELE FLEISCHER

FREIBERG - Nach 13 Jahren Geschäftstätigkeit ist das Freiberger Unternehmen Solifer Solardach Geschichte. Wie am Wochenende bekannt wurde, scheiterte trotz monatelanger Bemühungen eine Gesamtsanierung des bekannten Installationsbetriebs für solare Heizungsanlagen. Viele der nötigen Monteure hätten mittlerweile gekündigt und neue Arbeitsplätze gefunden, teilte das Büro des Dresdner Insolvenzverwalters Christoph Junker mit. Mitarbeiter Jans van Haß gab sich aber optimistisch: So sei es gelungen, eine Teilbetriebsübernahme und eine Ausgründung umzusetzen.

Danach übernimmt ab 1. April die Firma Drechsler Haustechnik DHE aus Ehrenfriedersdorf den Anlagenbau von Solifer. Dessen bisheriger Prokurist Harald Rösler wird neuer Prokurist bei der neuen DHE Solifer GmbH. Der bisherige Eigentümer und Geschäftsführer des Freiberger Unternehmens, Timo Leukefeld, gründet den Wissens- und Ingenieurbereich aus und beginnt ab heute als Chef der Firma Timo Leukefeld - Solifer/Energie am bisherigen Unternehmenssitz an der Halsbrücker Straße.

"Ich kümmere mich künftig um Ingenieurplanungen, Marketing, Unternehmensberatung, Forschung, Entwicklung, Dozententätigkeit sowie die Verkaufsleitung der DHE Solifer für Solarheizungen", sagte Leukefeld gestern. Die Planung und Montage von Sonnenheizungen sowie regenerativen Heizquellen und Sonnenhäusern wird damit von zwei Standorten weitergeführt. Leider musste es auch Entlassungen geben, sagte der Solarpionier. Drei der verbliebenen 25 Mitarbeiter habe man kein Job-Angebot unterbreiten können.

Am 3. Dezember 2010 hatte Timo Leukefeld beim Amtsgericht Chemnitz für seine Freiberger Firma Insolvenz angemeldet. Die Streichung der Fördermittel für die Solarthermie-Branche im Frühjahr vergangenen Jahres hatte bei der Firma zum Auftragseinbruch um fast 50 Prozent geführt. Obwohl sich die Außenstände, die jetzt aus der Insolvenzmasse beglichen werden sollen, auf lediglich 40.000 Euro beliefen, wählte der Geschäftsführer, der zugleich Eigentümer war, den Weg zum Gericht.

In den vergangenen Wochen habe es viele Solidaritätsbekundungen - unter anderem von Ministerpräsident Stanislaw Tillich, von der Augustusburger Firma Buschbeck Solartechnik und der TU Bergakademie Freiberg - gegeben, berichtete Leukefeld. Auch hatte das Unternehmen trotz Insolvenz bis zuletzt weiter für sich geworben, unter anderem auf der Fachmesse "Enertec" in Leipzig und der regionalen Baufachmesse "Haus 2011" in Dresden und damit volle Auftragsbücher hinterlassen.

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Freiberger Zeitung, 21.03.2011