Neu im Erzgebirge: Der Trockeneis-Mann

Verdreckte Autositzpolster, Grafitti an Häuserwänden, verharzte Oberflächen. Alles, was schmutzig wird, macht Patrick Brandt locker sauber - nass- und bakterienfrei mit gefrorenem Kohlenstoffdioxid. Er ist der erste im Kreis. Hat sein Plan eine Chance? Erlbach-Kirchberg. Natürlich hat Patrick Brandt schon früher Trockeneis gekannt. Aus alten Gruselfilmen etwa, wenn falscher Bodennebel schaurig in der Filmstudiodämmerung wabert. Oder als Tanzflächeneffekt in der Disko. Oder aber wenn der Hautarzt lästige Warzen mit Kälteverbrennung entfernt. Doch eines weiß er erst seit kurzem: Mit dem minus 79 Grad gefrorenem Kohlendioxid hat er eine kleine mobile Reinigungsfirma gegründet, die es zwischen Oberwiesenthal und Stollberg so noch nicht gibt. Der junge Mann aus Erlbach Kirchberg hat daher auch ein Namensspiel für sein Einmann-Unternehmen, welches nun den Erzgebirgskreis erobern will: Brandtneu. Feines Trockeneis-Granulat wird mit hoher Geschwindigkeit auf die zu reinigende Fläche geblasen. Verschmutzungen werden durch die Kälte hart und spröde und platzen ab. "Das Trockeneis verdampft aber umgehend, es wird also nichts nass, aber alles extrem keimfrei wegen des Kohlendioxids." Umweltschädlich sei dies auch nicht, ist Brandt überzeugt. "Denn das Reinigungsmaterial wird ja nur aus dem schon vorhandenen Kohlendioxid in der Umwelt gewonnen." Quelle: Jan Oechsner, Freie Presse vom 31.03.2016