Mineralien funkeln im Berg

Das älteste Schaubergwerk Sachsens in Waschleithe wartet ab sofort mit einer neuen Attraktion auf: leuchtendem Gestein.

VON BEATE KINDT-MATUSCHEK

WASCHLEITHE - Der Berg ruft. Das gilt nicht nur für Skifahrer, sondern auch für neugierige Besucher des Erzgebirges - selbst ohne Schnee und noch dazu das ganze Jahr über.

Im Schaubergwerk "Herkules-Frisch-Glück" in Waschleithe, dem nachweislich ältesten Schaubergwerk in Sachsen, wurde gestern eine neue Attraktion vorgestellt: eine kleine Mineralienwelt. Dazu haben die Mitarbeiter des Bergwerks einen alten Marmorabbau wieder frei gelegt, der vor vielen Jahrzehnten mit Masse zugeschüttet worden war. Vier Männer - Erwin Herold, Alfred Kostka, Steffen Beyer und Rolf Pfab - haben mit eiserner Muskelkraft das alte Gestein aus dem Abbau geräumt. In Handarbeit, mit Hacke, Schaufel und Schubkarre. "Geschätzte 25 Kubikmeter Masse waren das", meint Bergwerkschef Jürgen Ziller. Doch es hat sich gelohnt. Zum Vorschein kam eine große Gesteinsstufe aus weißem Marmor. Gut zu erkennen an den steinernen Wänden sind außerdem die Spuren von Eisenerzvorkommen und von dem in dieser Lagerstätte besonders wertvollen Scheelit. Eine Lichtquelle, die dieses Mineral in blauer Farbe zum Leuchten bringt, lenkt die Blicke des Betrachters gezielt auf diesen Bereich. Zudem ist im jetzt wieder begehbaren Abbau eine kleinen Vitrine aufgestellt worden, in der die im Stollen vorkommenden Mineralien zusätzlich präsentiert werden: rot leuchtender Calcit, violett schimmernder Flussspat, gelber Baryt sowie durch spezielles UV-Licht neongrün leuchtendes Uranglas. Einziges Manko: Für kleine, neugierige "Berggeister" steht die Schauvitrine etwas zu hoch. Für die Kinder müssen die Kumpel wohl noch eine Holztreppe bauen.

"Wir sind sehr froh, dass es uns im Verlauf der vergangenen zwei Jahre gelungen ist, mithilfe des Bergamts, der Bergsicherung und über Gelder des Freistaats, die Frage der Entwässerung des Bergwerks zu klären", betont Bürgermeister Joachim Rudler als Bergherr des Objekts.

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Schwarzenberger Zeitung, 09.02.2011