Firmen werden unter neuem Dach vereint

Vier Millionen Euro investiert ein Hersteller elektronischer Baugruppen aus Zwönitz in einen modernen Neubau mit viel Glas.

VON FRANZISKA MUTH

ZWÖNITZ - Im Gewerbegebiet an der Hartensteiner Straße in Zwönitz plant Uwe Müller, Inhaber und Geschäftsführer der Firma EKM Elektronik, ein modernes Produktionsgebäude zu errichten. Die Kosten werden sich auf insgesamt zirka vier Millionen Euro belaufen. Weitere Investitionen in Maschinen und Anlagen sind geplant.

"Spätestens im Mai soll der erste Spatenstich erfolgen", kündigt Müller an. Ziel sei, ab Januar 2012 komplett im Gewerbegebiet zu produzieren. Geplant sind 2500 Quadratmeter Produktionsfläche, 800 Quadratmeter Lagerfläche sowie 700 Quadratmeter Bürofläche. Dafür hat der Geschäftsführer ein 13.500 Quadratmeter großes Grundstück gekauft. Ein Architekt aus Chemnitz hat das Gebäude konzipiert, für das seit kurzem die Baugenehmigung vorliegt. Der Neubau sieht Kapazitäten für rund 200 Mitarbeiter vor.

Das Gebäude soll künftig das gemeinsame Domizil der Firmen EKM Elektronik GmbH & Co. KG und der GM Electronic GmbH & Co. KG sein. Die Unternehmen, die vorwiegend elektronische Baugruppen fertigen, wollen laut Müller, der in beiden Firmen als Geschäftsführer tätig ist, fusionieren.

EKM Elektronik ist derzeit im Gewerbehof an der Bahnhofstraße 41 zu finden, die GM Electronic GmbH nicht weit entfernt an der Bahnhofstraße 65. "2009 hatten wir alle mit der Wirtschaftskrise zu kämpfen. Das bedeutete für beide Firmen einen Umsatzrückgang von rund 30 Prozent. Ich habe mich gefragt, ob die Aufteilung in zwei Unternehmen überhaupt noch sinnvoll ist", erläutert der 43-Jährige. Denn beide bieten ähnliche Dienstleistungen an. Vieles sei doppelt vorhanden, vom Einkauf über die Verwaltung bis hin zur zweimal anfallenden Miete.

"Auch die Außendarstellung spielt mittlerweile eine sehr große Rolle."

Uwe Müller Geschäftsführer

Außerdem sei es an beiden Standorten nicht mehr möglich, logistisch optimal zu arbeiten und der Platz reiche für die Produktion nicht mehr aus. "Auch die Außendarstellung spielt mittlerweile eine sehr große Rolle", weiß Uwe Müller. Mit dem modernen, zweigeschossigen Neubau mit viel Glas sei es möglich, sich völlig neu zu präsentieren. Das Ziel: auch neue Kundenkreise zu erschließen.

EKM produziert für Auftraggeber hauptsächlich aus Deutschland aber auch aus anderen europäischen Ländern zum Beispiel für die Bereiche Industrieelektronik, Modellbau, Medizintechnik, Telekommunikation, Luft- und Raumfahrt sowie Konzertbeschallung. So fertigt die Firma etwa Komponenten für externe Herzschrittmacher, Überwachungselektronik für große Kräne und Anzeigesysteme in Bussen und Bahnen. Zu den Kunden zählen Marktführer diverser Branchen.

Rund 2500 verschiedene Baugruppen werden im Kundenauftrag produziert. Das Spektrum von EKM reicht von der Bestückung der Baugruppen über die Beschichtung und Prüfung bis zur Montage von Komplettgeräten. Uwe Müller, gelernter Elektronikfacharbeiter und Industriemeister Elektrotechnik, gründete das Unternehmen im November 2000. Seit Mai 2001 ist es Mieter im Gewerbehof an der Bahnhofstraße und hat heute rund 100 Mitarbeiter, die auf 1500 Quadratmetern tätig sind.

GM Electronic rief Uwe Müller mit seinem Geschäftspartner Markus Gebhardt 2007 ins Leben. Die Firma zählt rund 40 Mitarbeiter. Etwa 1300 Baugruppen werden dort produziert. Auch dieser Betrieb hat zurzeit eine Fläche von 1500 Quadratmetern.

Die zusammengefassten Unternehmen werden unter dem Namen EKM Elektronik GmbH & Co. KG firmieren. 2010 verzeichneten beide Firmen zusammen einen Umsatz von rund fünf Millionen Euro.

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Stollberger Zeitung, 12.02.2011